
„Unabhängige Verlage for Future“-Gründerin Steffi Bieber-Geske stellt das Projekt vor
Immer mehr Verlage beschäftigen sich mit dem Thema nachhaltige Buchproduktion – und zwar nicht mehr nur die großen. In der im Sommer 2020 gegründeten Interessengemeinschaft „Unabhängige Verlage for Future“ engagieren sich inzwischen acht Verleger aus ganz unterschiedlichen Genres.
Biber & Butzemann, Theil Verlag, Verlag Monika Fuchs, Erzählverlag, Pinguletta Verlag, Lysandra Books, Edition Roter Drache und die Invicticon-Verlagsgruppe mit den Labels MAIN Verlag, Antheum Verlag, Polygon Noir Edition und LEGIONARION produzieren ihre Bücher spätestens ab diesem Jahr klimaneutral. Auch der „Schöne Bücher“-Katalog sowie die Papeterie-Manufakturen Pappnoptikum und Papiergestalter sind mit an Bord.
Das beim Druck entstehende CO2 kompensieren die „Unabhängigen Verlage for Future“ über „Climate Partner“ und investieren in Klimaschutzprojekte auf der ganzen Welt. Jeder Verlag entscheidet dabei für jede Neuerscheinung, ob er die Meere, Wälder oder Moore schützen möchte, die nachhaltige Energiegewinnung unterstützt oder die Ärmsten der Welt mit sauberem Wasser versorgt.
Wie funktioniert das Ganze?
Der Grundgedanke war ganz klar: Wir wollen das so wichtige und natürlich auch imagefördernde Thema Umweltschutz und Klimaneutrales Drucken nicht allein den großen Verlagen überlassen, sondern schauen, was wir unabhängigen Verleger dazu beitragen können. Zunächst sah es so aus, als würde das an unseren beschränkten Mitteln scheitern, aber dann stellte sich heraus: Wie so oft lässt sich auch hier gemeinsam mit Kollegen mehr erreichen.
Da die Kosten für den „Climate Partner“-CO2-Rechner mit 350 Euro im Jahr in der Regel höher sind als die für den eigentlichen CO2-Aufgleich, hat der Bücherzauber e.V., der auch die Berliner Buchmesse BUCHBERLIN organisiert, einen (teureren) Dienstleister-Account gebucht, den wir uns teilen. Die Verwaltung übernimmt der Verein.
Weitere Interessenten können sich gern unter info@buch-berlin.de melden. Auch Selfpublisher sind herzlich willkommen. Sobald die ersten dabei sind, wird die Interessengemeinschaft als „Unabhängige Verlage und Autoren for Future“ agieren.
Und jetzt mal Butter bei die Fische – was kostet das gute Gewissen?
Für Verlage und Autoren, die bis zu 5 Bücher im Jahr produzieren, kostet die Teilnahmegebühr 29 Euro, wer nur ein Buch pro Jahr herausgibt, zahlt nur 15 Euro. Hinzu kommt dann der eigentliche CO2-Ausgleich.
Dieser kostet z. B. für ein Hardcover-Buch mit 128 Seiten und 450 Gramm Gewicht bei einer Auflage von 1.000 Exemplaren je nach gewähltem Projekt rund 12 bis 18 Euro. Wer dagegen Taschenbücher in kleiner Auflage produziert, zahlt vielleicht auch nur 3 Euro. Die projektspezifischen CO2-Ausgleich-Kosten werden zunächst vom Verein übernommen und anschließend an die Teilnehmer weiterberechnet. Der Aufwand für das Anlegen eines neuen Auftrags beträgt keine Minute.
Jeder Teilnehmer bekommt ein individuelles Logo, mit dem er seine Bücher offiziell als klimaneutral kennzeichnen kann. Über die darin enthaltene Nummer können die Leser sich ansehen, welches Projekt unterstützt wurde. Natürlich ist das auch ein schönes Kommunikationsthema für Social Media.
Ich selbst habe mit meinem Verlag Biber & Butzemann inzwischen mit zwölf Titeln 15 Tonnen CO2 kompensiert und das macht mich ziemlich froh. Natürlich sind solche Ausgleichzahlungen für nicht vermeidbare CO2-Emissionen nur ein Baustein, wenn man als Verlag oder Selfpublisher so nachhaltig wie möglich agieren will, aber ein sehr wichtiger.
Wenn ihr mehr wissen wollt, fordert einfach bei Tanja vom Bücherzauber e.V. unsere ausführlichen Infounterlagen an: info@buch-berlin.de.

Steffi Bieber-Geske, Verlegerin bei Biber & Butzemann und Vorsitzende des Bücherzauber e.V.
https://buch-berlin.de/klimaschutz