Liebe Frau Schwesig,
mein Name ist Julia und ich habe gesehen, dass Sie ein 5-jähriges Kind haben – genau wie ich!
Ob “Woher kommt der Staub?”, “Wohin fließt das Seifenwasser?” oder “Warum wächst die Avocado nicht auf unserem Balkon?”: Sicher kennen und lieben Sie die quietschbunten Kinderfragen so sehr wie ich. Diese neugierigen Fragen sind für mich großartige Ansätze, um selbst nochmal nachzuschlagen oder die Phantasie anzukurbeln.
In letzter Zeit hat sich das geändert. Es fällt es mir immer schwerer, gute Antworten auf die Fragen meiner Tochter zu geben. “Wer macht unseren Honig, wenn die Bienen aussterben?” und “Warum trocknet der Baum vor unserer Tür aus?” sind zwei Beispiele, die ich leider echt nur mit sehr düsteren Aussagen beantworten könnte und deshalb lieber pragmatisch reagiere. Also gehen wir dann einfach mit einem Eimer Wasser raus und gießen den Baum oder bauen ein Insektenhotel die Bienen. Leider sind das nur kurzfristige Lösungen. Für die langfristigen Antworten brauche ich Ihren Rat, da Sie ja nicht nur einen Baum, sondern einen ganzes Land vor der Tür haben.
Ich hoffe sehr, dass Sie für positive Antworten für all die Kids da draußen sorgen.
Viele Grüße
Julia
Dieser Brief wurde bei dem Klima Write-in der Writers for Future geschrieben.
Der Briefwechsel wird öffentlich geführt.