Lieber Herr Ramelow,
meine Anrede ist bewusst persönlich gewählt. In erster Linie schreibe ich Ihnen als fürsorglichen Vater und Großvater, der dem Politiker in Ihnen den richtigen Weg weisen soll.
Bald ist Bundestagswahl, sicherlich haben Sie kaum Zeit diesen Brief zu lesen. Trotzdem wünsche ich mir, dass Sie sich diese Zeit nehmen, denn es die Zeit die wir alle positiv verändern können. In den nächsten Jahren wird der Klimawandel unser aller Leben prägen und verändern. Dann heißt es entweder nur noch reagieren (auf Schäden) oder weiter mit Erfolg das 1,5°C anvisieren.
Hört man auf die Wissenschaft, haben wir zehn Jahre Zeit um die Zukunft der nächsten 10000 Jahre zu beeinflussen. Dazu benötigt es die Kraft aller. Auch Ihre Kraft.
Jetzt spreche ich den Politiker in Ihnen an. Sie haben die Möglichkeit die Forderungen der Wissenschaft in die Tat umzusetzen. Was ich mir wünsche sind nicht endlose Reden. Vielmehr durch Ihre Taten bleiben Sie im Gedächtnis der Menschen.
Stellen Sie sich einfach mal vor, in 20 Jahren, wenn die jetzigen Kinder erwachsen sind, wird von Ihnen erzählt: „Damals, im Jahr 2021 gab es einen Ministerpräsidenten, der sich für unsere Zukunft eingesetzt hat. Er hat die Mobilitätswende eingeleitet – seitdem gibt es weniger Autobahnen und mehr Radwege, einen besseren bezahlbaren ÖPNV. Erneuerbare Energien wurden durchgesetzt, bei allen Entscheidungen hatte Klimaschutz oberste Priorität. Bodo Ramelow hatte es geschafft, dass Thüringen als erstes Bundesland klimaneutral wurde. ….“
So ähnlich könnte in der Zukunft von Ihnen als Politiker gesprochen werden. Wie fühlt sich das an?…. Die Lobpinselei sollte allerdings nicht der Grund für Veränderungen sein. Nein, es sind unsere Kinder und Kindeskinder die auch dank Ihrer Aktionen eine lebenswerte Zukunft vorfinden sollten. Und das, lieber Herr Ramelow ist jede Entscheidung zugunsten des Klimaschutzes wert.
Ich muss gestehen, dass ich zwar nicht in Thüringen lebe, aber dort würde ich dann gerne leben. Es zeigt mir, dass die Politik sich um die Zukunft aller Bürger*innen sorgt, besonders um die unserer Kinder.
Einige Forderungen an Sie habe ich zum Ausdruck gebracht. Alles aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. So schließe ich meinen Brief mit der Bitte und der Forderung, bei jeder politischen Entscheidung den Klimaschutz an erster Stelle zu setzen…. Und vor allem nicht nur darüber zu reden, sondern Taten folgen zu lassen.
Mit zukunftsfreundlichen Grüßen
Hildegard Fromme
Dieser Brief wurde bei den Klima-Write-ins der Writers for Future geschrieben.Der Briefwechsel wird öffentlich geführt