Sehr geehrter Herr Wegner,
wir gehören derselben Generation an. Während Sie in Berlin leben, stamme ich aus Schleswig- Holstein. Was uns beide angeht: Klimawandel, der nicht vor Stadt- oder Landesgrenzen halt macht. Was wir auch gemeinsam haben: Wir wollen zuhören.
Die Frage ist: Wem lauschen wir – und in welcher Qualität?
Auch die Natur und die Zukunft haben uns etwas zu sagen, dem wir lauschen können: Das „Was“ hängt von unseren Entscheidungen und Handlungen ab.
Welche Botschaft möchten Sie von Ihren Kindern und deren Kindeskindern hören? Sollen sie glücklich und sicher sein – oder angstvoll vor dem Abgrund stehen?
Was erfahren Sie, wenn Sie Ihre Ohren auf den aktuellen Wahnsinn richten: Menschen verdienen ihr Geld, indem sie umwelt-schädliche Unternehmen unterstützen oder sogar für sie arbeiten. Mit diesem Geld wollen sie ihre Kinder ernähren, denen sie zugleich die Zukunft entziehen.
Gehören Sie zu diesen Menschen?
Möchten Sie dazu gehören?
Ganz sicher werden wir nicht die entscheidenden Weichen stellen, indem wir PLANEN, Bäume zu pflanzen. Ankündigungen sind keine Taten.
Obwohl viele kleine Aktionen in ihrer Summe zur Veränderung führen können, reichen sie in Sachen Klimaschutz ganz sicher nicht aus.
Vor allem Menschen in Entscheidungs-Positionen sind dafür prädestiniert, sich und ihre Macht in vollem Umfang einzusetzen: Hin zu sozialer Gerechtigkeit (Klima im Umgangston) und (ökologischer) Generationen-Gerechtigkeit (globales Klima).
Schöpfen Sie Ihre Möglichkeiten dazu aus?
Wie möchten Sie von Ihren Kindern und deren Nachkommen gesehen werden?
Sollen sie sich über Ihr Lebenswerk freuen und es schätzen?
Oder sollen sie sich schämen?
Ich hoffe, Sie belassen es nicht bei einigen Absichts-Erklärungen, sondern handeln.
Sei es im Bundestag oder an der Spitze unserer Hauptstadt.
Wir haben jede und jeder die Wahl – egal, wie wir uns bisher verhalten haben.
Alles Gute Ihrer Familie wünscht
Ellen Westphal