Hannover, den 15. Juli 2021
Liebe Frau Baerbock,
heute morgen bin ich aus einem angenehmen Traum erwacht. Ich war im Sprengel Museum in Hannover um moderne Malereien und Installationen anzuschauen. Da war ein Schild. „Neu! Baerbock Sammlung, erste Etage“. Es zog mich hin wie eine Fliege einem köstlich duftenden Suppenteller nacheilt der gerade serviert wird. An drei Wänden waren Bilder und Video Clips von Ihnen, Frau Baerbock, ausgestellt.
Die eine Wand ihre Jugend in der Region Hannover. Mir hat Ihre frische Jugend gefallen, erwartungsvoll und energetisch, das hat mich selber auch erwartungsvoll und energetisch gestimmt.
An der zweiten Wand ihre Zeit bei den Grünen. Jahr um Jahr zu sehen, wie Sie im Metier gereift sind, aus mehr und mehr Erfahrung schöpfen konnten. Aus Menschenkenntnis Menschen begegnen und entgegnen konnten. Eine Multimedia Show die mich berührte. Wie das alles nicht selbstverständlich ist.
Dann an der dritten Wand ihr Wahlkampf 2021. Sie wurden wieder und wieder in einen schwarzen Rahmen gestellt. Diese Ramen hatten was Anschuldigendes, Zweifelndes in sich. Wenn man einen Knopf drückte, sagten Sie „Entschuldigung“ oder „Das kann gerne geprüft werden“. Aber dabei sind sie in jeweiligen Ramen geblieben. Ich fand es schwer, dort länger zu sein. Wieder ein neuer, schwarzer Ramen, wieder waren Sie wie gefangen.
Doch plötzlich! Sie sprangen aus diesen schwarz gerahmten Bildern hinaus in die Mitte des Raumes! Dort stand ein Trampolin, und Sie federten gekonnt wieder zurück in neue, leere Ramen an der Wand, bunt und zuversichtlich. Dort erzählten Sie von einer Zukunft die zuversichtlich, mehr noch, freudig und erwartungsvoll ist. Die jugendlichen Bilder an der ersten Wand antworteten wie ein Echo, die schwarzen Rahmen konnte ich im Hintergrund nicht mehr bemerken.
Zukunft gestalten, statt sie von der Vergangenheit und von Anschuldigungen aus der Vergangenheit nehmen zu lassen. Zukunft gestalten. Da bin ich angenehm erwacht.
Alles Gute
P. P. A.