Sehr geehrter Herr Laschet,
das Lesen der CDU-Pläne und Website stimmt mich traurig: Es strahlt mit jedem Wort „Priorität Wirtschaft“ aus. Mit Betonung auf „Unternehmen“. „Unternehmen von Fesseln befreien“, lese ich da. Herr Laschet, ist Ihnen bewusst, dass wirtschaftlicher Wohlstand nur in einer lebenswerten Umwelt Sinn hat? Dass Glück eine Bedingung für echten Wohlstand ist, der nicht in Cash gemessen werden kann?
Ich wünschte, Sie würden den Unternehmern erklären, dass sie zuallererst Verantwortung zur umweltgerechten Innovation tragen. Dass sie Gewinne nur einfahren können, wenn sie die Schäden für die Umwelt begrenzen und ausgleichen.
Ich wünschte, Sie wären so ehrlich zu sagen: „Unser Konsum ist über dem Limit des Umwelt- Verträglichen. Wir müssen weniger konsumieren – und das bedeutet, dass Betriebe und Unternehmen eingehen werden.“
In manchen Branchen zumindest.
Während in anderen neue entstehen können: Dort, wo sie die Erhaltung der Natur fördern. Wo neue Wege gebraucht werden, etwa im Reisesektor, der umweltfreundliche Fortbewegungsmittel braucht, als Ersatz für Flugzeuge und Schiffe, wie sie derzeit üblich sind.
Es muss klare Grenzen geben, in denen sich Wirtschaft bewegen darf.
Klare Grenzen fördern, wie Sie wohl wissen, die Kreativität, die sich langfristig neue Lösungen erschaffen kann. Aber nur mit diesen klaren Grenzen und in diesen klaren Grenzen ist Wirtschaft zum Wohle der Allgemeinheit.
Ein „Entfesseln der Begrenzungen“ dagegen lässt den Verdacht aufkommen, dass hier auf ökologisch notwendige Regeln verzichtet werden soll.
Solange es in dieser Hinsicht keine klareÄußerung und Selbstverpflichtung der CDU gibt, kann ich sie nicht unterstützen. Klimaschutz, Umweltschutz, Freiheits-Schutz sind unabdingbare Grundlagen und oberste Priorität für eine zukunftsfähige Politik.
Viele Grüße Ellen Westphal