Hallo Genossin Wissler, hallo Genosse Bartsch,
ich erlebe eine Zuspitzung der Klimakrise und einen Wahlkampf, der ohne die Flutkatastrophe diese nahende Katastrophe als Randthema abgehandelt hätte.
Nun kommen die Parteien nicht drum herum, Farbe zu bekennen. Mir gefällt, dass sie in ihrem Wahlprogramm die großen Konzerne als Verursacher in die Pflicht nehmen wollen, aber sie nennen sie nicht beim Namen.
Sicherlich formulieren alle Parteien ihre Programme so schwammig wie möglich, damit niemand sie auf Konkretes festnageln kann. Warum machen sie daraus nicht einen Vorteil, indem Sie explizit erklären, welche Versorger, Automobilkonzerne und welche Rüstungsschmieden wie viel CO2 in die Atmosphäre ablassen?
Binden Sie die globale Klimakrise und die weltweite Rüstungspolitik zusammen, denn das eine bedingt das andere. Dass ihre Partei die Interessen der Arbeiter und kleinen Leute vertritt, hat sich längst herumgesprochen, das Formelhafte ihres Parteiprogramms ödet mich an!
Ich persönlich schätze Dietmar Bartsch als einen besonnenen Politiker, der Realpolitik macht und kein Träumer ist. Politik ist die Kunst des Möglichen, aber die Krise lässt Herausforderungen erahnen, die den so genannten „großen Wurf“, die Vision, notwendig macht.
Weniger Gestriges, mehr Pragmatismus und unkonventionelle Ideen würden mir persönlich besser schmecken als die von allen Parteien bekannte Litanei einer ewigen Predigt.
MfG,
Volker Lüdecke