Liebe Frau Jarasch,
wie schön zu sehen, das eine Chrsitin sich ebenso für das Klima engagiert wie so viele ohne Glauben. Ich dachte immer, wir wären als Gläubige – gerade an den Schöpfer des Universums – Vorreiter wie in so vielem zuvor. Und musste eine Enttäuschung erleben. In Gottesdiensten wird die Wahrung der Schöpfung kein einziges mal erwähnt. Nur langsam kommt Bewegung rein und so manche nehmen es als Nebensatz oder für die Werbung anderer Aktionen auf. Es ist ein Trauerspiel.
Ich schaue immer wieder gern in diese Kartons, die am Wegesrand stehen – so eine schöne Berliner Tratidion mittlerweile – und fand ein Buch von Franz Arlt, der genau darüber schrieb. Kurz darauf fand ich ein Zweites von Ihm. Und die sind von Anfang der 2000er. Ich bin ja schon eine Weile als Christin dabei, aber diese Bücher, dieser Mann, der über den ökologischen Jesus schrieb, blieb wohl eher unbeachtet. Wie traurig. Dabei hat hat Mann das Thema der Zukunft erfasst mit seinem 1938er Jahrgang. Seltsam.
Und so betrachte ich meine zwei Urban-Gardening-Inseln, einst Samen auf nackte Erde geworfen und nun blühende Kreise, umringt von dauergemähter Wiese und einer Baumsorte, die brav gepflanzt nun langsam ihre Blätter werfen. Ich bin so dankbar, dass die Gartenlandschaftspfleger für diese Bienenoasen Ausnahmen gemacht haben. Die Bienen und Hummeln sind da zu Hauf zu beobachten. Das zaubert mir immer wieder ein Lächeln. Weil sie beweisen, ohne großes Trara, wir mir der Natur wieder zusammen rücken und nebeneinander leben können. All diese Befürchtungen haben sich nicht bewahrheitet: keine Beschwerden, keine Bienenstiche, keine Belästigungen. Es ist möglich.
Können wir das nicht selbst machen, wir Anwohner*innen? Können wir nicht selbst mehr beitragen als nur Anträge bei den Ämtern und warten auf die Firmen? Und damit zeigen, wie einfach das eigentlich ist und wie wenig andere Länder dadurch verlieren?
Unser Gott ist mächtig, Gott sei dank 😉 … machen Sie weiter so und dann werden andere Ihnen folgen und mitmachen und gestalten wollen. Räumen Sie dafür den Weg weiter frei. Danke, dass Sie dran bleiben.
Liebe Grüße Isabel
P.S.: Dieser Brief wurde bei den Klima-Write-ins der Writers for Future geschrieben und wird auf der Homepage veröffentlicht. Ich würde mich über Ihre Zustimmung freuen, Ihre Antwort ebenfalls veröffentlichen zu dürfen.