Wegen der Präsenz rechtsextremer Verlage haben die Autor:innen Jasmina Kuhnke, Annabelle Mandeng, Nikeata Thompson, Ciani-Sophia Hoeder, Raul Krauthausen und viele mehr ihre Auftritte auf der Frankfurter Buchmesse 2021 abgesagt.
Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und die Frankfurter Buchmesse haben sich in einem gemeinsamen Statement dazu geäußert. Sie stellen die Absagen als bedauerliche Einzelfälle dar. Sie verteidigen ihre Entscheidung, rechtsextremen Verlagen auf der Buchmesse Frankfurt Raum zur Darstellung ihrer zu geben, im Namen der Meinungsfreiheit und Publikationsfreiheit. Und sie betonen, dass die Positionen von Rechtsextremen zur Grundlage des freien Austauschs in der Demokratie gehören.
Als Klimagerechtigkeitsinitiative und Angehörige der Buchbranche können wir als Writers for Future zu diesem Statement der Buchmesse und des Börsenvereins nicht schweigen. Klimagerechtigkeit muss antirassistisch sein.
Rassismus und Antisemitismus sind keine Meinungen, sondern Ideologien, die unsere Demokratie bedrohen. Sie zu schützen, öffnet rechtem Gedankengut sperrangelweit die Tür. Die deutsche Geschichte zeigt mehr als deutlich, dass es vergeblich ist, von Rassisten freien demokratischen Austausch zu erwarten. Und dass es tödlich endet, wenn wir Rechtsextremismus nicht ausdrücklich entgegentreten.
Wir stellen uns hinter die betroffenen Autor:innen. Und fordern Buchmesse und Börsenverein auf, sich ihrer demokratischen Verantwortung zu stellen. Das Grundgesetz steht für eine klare, diskriminierungsfreie Haltung. Rassismus, Ableismus und Antisemitismus haben keinen Platz in der Buchbranche.
Werte Kolleg:innen der Buchmesse und des Börsenvereins, ein solches Statement grenzt Sie nicht von extremen Positionen ab. Zeigen Sie Haltung, beziehen Sie klar Position gegen Rechtsextreme. Bieten Sie ihnen keine Plattform. Nehmen Sie nicht ihr Geld. Und reden Sie sich nicht mit wachsweichen Erklärungen heraus.