In Folge 3 des Erzähllabors zum Thema Lösung hat dieser kollagierte Text das Licht der Welt erblickt. Mit Erlaubnis der Autor:innen teilen wir ihn hier.
Erstaunlich. Danke.
Und zusammen mit den anderen, wirst du weniger Angst vor dem sich ändernden Klima haben, weniger Angst vor der Zerstörung der Natur, denn mit den anderen getraust du dich, Hoffnung aufzugeben, und damit gibst du auch die Angst auf, das, was du hoffst, nicht zu erreichen. Jenseits von Hoffnung und Angst wirst du mit den anderen Dinge tun, die du alleine nie tun würdest.
In letzter Zeit kommen die Träume. Ein Wesen von erstaunlicher Zartheit, Wasserwesen, Flusswesen, sie kommt und flüstert. Leise, leise, ich bemühe mich zu hören, recke den Kopf, halte die Hände an die Ohren. Und dann wache ich auf.
Eine Erinnerung kommt in ihr hoch. Eine Erinnerung an einen Geruch, warm und würzig. So dass sie die Augen schließen und sich hineinfallen lassen möchte. Sie geht los. Im Gehen merkt sie, da ist noch was. Nicht was, sondern so jemensch wie sie. Bilder von anderen, die sie ansehen und berühren. Die mit ihr gegessen haben, ihr Essen zugeschoben haben. Die sie verloren hat und wiederfinden will.
Und die Angst, sie wandelt sich. In Wut. Eine Wut, die sich speist aus der Ohnmacht der Unsichtbaren. Aber es ist keine Wut, die alles niederbrennt und kurz und klein schlägt. Eine Wut, die laut sein will, die gehört werden will. Die ein Wassertropfen ist, der eine Welle sucht.
Ich konnte es nicht mehr ertragen, immer dieselben abgestandenen Beats, Wischlappen für die Spucke neben den Aschenbechern, alle durcheinander schwallernd und keiner einen Durchblick oder etwas zu sagen. … Dann habe ich dieses Plakat gesehen, mit den schwarzen Schatten, die sich gegenseitig die Fußspitzen an den Schädel halten. Das hat mich irgendwie neugierig gemacht. Im Dojo war dann alles anders, die Leute hatten Respekt voreinander.
Geben wir mit dieser Art zu leben überhaupt noch oder nehmen wir nur noch?
Ist es vielleicht sogar egoistisch, einen Weg zum Zweck des eigenen Glücks zu wählen, der aber dem System (das diesen Weg erst ermöglicht) wenig nützt?